Kreativität – was beim Heureka-Moment im Gehirn abläuft

Kreativität ist mein Lebenselixier. Aber was passiert eigentlich in unserem Gehirn, wenn wir einen Geistesblitz erleben? Schlägt wirklich eine völlig neue Erkenntnis aus dem Nichts ein? Oder gibt es eine einfache wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen?

Jeder von uns kennt diese Momente, in denen uns wie aus dem Nichts eine tolle Lösung einfällt. Oft haben wir tagelang nachgedacht, frustriert aufgegeben um dann, in einem ruhigen Augenblick, ist er plötzlich da: der Heureka-Moment!

Sind das wirklich Glücksfälle, oder können wir kreative Lösungen doch willentlich herbeiführen?

Moderne bildgebende Verfahren, wie z.B. MRT (Magnetresonanz-Tomographie), ermöglichen es Wissenschaftlern unser Gehirn in Echtzeit zu beobachten. So auch im Moment des kreativen Denkens. Bekannt ist, dass in der rechten Gehirnhälfte Bilder, Emotionen, Musik und Kreativität verarbeitet werden, in der linken analytisches Denken, Zahlen, Sprache und Logik.

Neu ist, dass in der rechten Gehirnhälfte weniger Nervenzellen vorhanden sind, als in der linken. Die Länge der einzelnen Dendriten (Verbindungsarme zu anderen Nervenzellen) ist in der rechten Gehirnhälfte deutlich länger, als in der linken. Das könnte erklären warum Denkprozesse, die in in den Bereich der Intelligenz fallen und der linken Gehirnhälfte zugeschrieben werden, schnell und effizient ablaufen (kurze Wege von einer Nervenzelle zur anderen). Kreative Denkprozesse finden dagegen in der rechten Gehirnhälfte statt. Sie laufen langsamer ab, dafür sind viele Gehinregionen gleichzeitig aktiv, auch weit voneinander entfernte.

Wer wirklich neue Lösungen finden will, tut gut daran sich regelmäßig Situationen auszusetzen, die seine bisherigen Denk- und Verhaltensweisen in Frage stellen. Besonders kreativ sind Menschen die Querdenken können und eingefahrene Pfade verlassen.

Das hat man, oder man hat es nicht?

Eine Veranlagung in die eine oder andere Richtung vermutlich ja, doch können wir auch aktiv etwas dafür tun kreative Lösungen zu finden. Es ist keine Zauberei, sondern vielmehr der Beweis für eine häufig praktizierte Methode:

  1. Sich mit der Aufgabe beschäftigen und nach einer kreativen Lösung suchen.
  2. Pause machen – und ganz wichtig: einer ‚langweiligen’ Tätigkeit nach gehen, die einen geistig NICHT fordert. ACHTUNG: Auf keinen Fall sollte diese ‚kreative Pause‘ mit einer geistig fordernden Tätigkeit verbracht werden. Denn dann hatten Testpersonen im Anschluss die wenigsten Ideen.
  3. Mit zeitlichem Abstand wieder an die Problemlösung gehen.

Dann findet man nachgewiesener Maßen mehr und kreativere Lösungen als vor der Pause und vielleicht ereilt einen sogar ein Geistesblitz.

Das Verknüpfen von neuen mit bereits vorhandenen Informationen macht’s möglich.

Wer mehr wissen will: Kreative Köpfe – neue Ideen (BBC Dokumentation)


Foto: © PublicDomainPictures Pixabay, CC0 Public Domain


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